Die Kuh von Bauer Fietjen
Eine Kuh im Morgenlicht
frisst, was andres tut sie nicht.
Sonne scheint ihr aufs Gehörn,
Nachbars Ochse hat sie gern.
Fliegt ein Vogel hin zur Kuh,
brüllt sie zur Begrüßung: Muh!
Pfeift der Vogel ihr ein Liedchen,
pfeift auch eins der Bauer Fietchen,
der kommt morgens auf die Wiese,
fragt die Kuh: «Wie geht’s denn, Liese?»
Zärtlich kneift er sie ins Ohr,
hüpft die Kuh ihm dann was vor,
macht Geschlenker mit dem Schwanz
und verjagt den Mückentanz.
Bauer Fietchens Traktor knattert,
ist zur Scheune fortgerattert.
Wenn der Tag zu Ende geht,
hat die Kuh sich umgedreht,
läuft den Sonnenstrahlen nach,
stellt sich unters Scheunendach.
Bauer Fietchen schiebt die Kuh
in den Stall, die Tür schlägt zu.
Liegen da im Stall verknäult
junge Hunde, einer heult.
Schnelle Katzenaugen blinken,
Kuh lässt laute Pupser stinken.
Wenn die Nacht gekommen ist,
träumt sie, dass sie weiterfrisst.
Laufen aus den Löchern Spinnen,
kann ein neuer Tag beginnen,
und die Kuh im Morgenlicht
frisst, was andres tut sie nicht.